Südsee, Sehnsucht und Skorbut (2018)

Südsee, Sehnsucht und Skorbut (2018)
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Es ist erstaunlich, dass HISS auf den unzähligen Konzerten der letzten Jahrzehnte kaum von ihren Abenteuern auf hoher See berichteten.

Dabei trotzten sie Tsunamis und Taifunen, der sengenden Sonne des Südens und dem erbarmungslosen Eismeer und überstanden gefährliche Begegnungen mit Haien, Schmugglern und Korsaren. Sie zechten und sangen in Cartagena und Wladiwostok, in Kapstadt und Shanghai.

Auf ihrem achten Album erzählen uns HISS endlich von ihren unglaublichen Erlebnissen auf den Meeren und in den Häfen, von der harten Arbeit an Deck und im Maschinenraum, von der Nützlichkeit des Rums, von Schiffbruch, Abschied und Heimkehr.

Wir hören zeitgemäße Seemannslieder, Piratenpolkas, Südsee-Ska, Tiefsee-Tango und werden dabei vielleicht selbst so seefest, so sturmerprobt und stark wie HISS.

Titel und Texte

Musik und Text: Stefan Hiss

Um die Meere zu bereisen
dich als Seemann zu beweisen
bedarf es Schneid und Heldentum
du brauchst Kompass und Atlanten
Chronometer und Sextanten
doch vor allem brauchst du Rum

Rum ist nicht verderblich
macht das Zuckerrohr unsterblich
und schenkt bei Heimweh neuen Mut
schützt nach Amputationen
vor schweren Infektionen hilft gegen Lepra und Skorbut

Ich lieb die Wolken und die Sterne
und das weite Meer ringsum
und Rum, Rum, Rum

Auch nach Wochen auf den Meeren
wird keine Seemann sich beschweren
und keine Arbeit ist zu hart
selbst wenn die Stürme tosen
lächeln die Matrosen
hat der Käpt’n Rum am Start

Er hilft im Kampfe mit Korsaren
stets die Ruhe zu bewahren
schmeckt zu Zwieback und zu Fisch
er hilft, den Geist zu schärfen
stärkt den Kreislauf und die Nerven
und auf Wache bleibst du frisch

Ich lieb die Wolken…

Rum war immer mein Begleiter
und so geht die Reise weiter
nach Hong Kong und um Kap Horn
ob Kurilen, ob Kanaren
setzt die Segel, lasst uns fahren
die Becher voll, den Blick nach vorn

Ich lieb die Wolken und die Sterne
und das weite Meer ringsum
und Rum, Rum Rum
Tsunamis und Orkane hauen
keinen Seemann um
hat er Rum Rum Rum

Musik und Text: Michael Roth

Ich wäre gerne am Meer
am Meer, wo es brodelt und zischt
ich wäre gern am Meer
kopfüber in die Gischt
Ich wäre gern am Strand
am Strand, wo alles heiß und trocken ist
ich wäre gern am Strand
wo man mich nicht vermisst
Ich wäre gern an der Bar
an der Bar, an keiner aufrecht steht
ich wäre gern an der Bar
wo die Zeit nicht vergeht

Zieht es mich hinaus
verlass ich mein Zuhaus
und wenn das Meer mich überspült
atme ich noch mal tief ein und dann…aus

Ich wäre gern in deinem Bett
in deinem Bett aus Tränen, Schweiß und Blut
ich wäre gern in denem Bett
das täte mir so gut
Doch drängts mich weiter ans Meer
ans Meer, wo alles brodelt und zischt
es drängt mich weiter ans Meer
wo alle Glut erlischt

Zieht es mich hinaus…

Musik und Text: Stefan Hiss

Wir waren bereit für euch zu leiden
wir ham geschuftet Tag und Nacht
wir waren fleißig und bescheiden
und was hat es uns gebracht?

All die Tage, all die Stunden
harter Arbeit ohne Sinn
die Körper müde und geschunden
uns bleibt die Not, euch der Gewinn

Lasst uns die alten Lieder singen
lasst die schwarze Flagge wehen
wenn wir die Säbel schwingen
dann werdet ihr verstehen

Ihr habt die Minen und Plantagen
und die Schiffe auf dem Meer
füllt eure Portmonnaies und Taschen
und unsere Bäuche bleiben leer

Ihr baut euch Villen und Paläste
ihr habt die Börse und die Bank
ihr spendet vom Bankett die Reste
und ihr fordert unseren Dank

Lasst uns die…

Hört ihr die Schreie und Gesänge
seht ihr, dass wir die Fäuste ballen
gleich werdet ihr
am Hauptmast hängen
und dann seid ihr es, die bezahlen

Lasst uns die…

Musik und Text: Stefan Hiss

Hier unterm Baum sitz ich seit Jahren
wenn der Mond die Nacht erhellt
und ich denk an die Gefahren
meiner Reisen um die Welt
An die Brände, an die Beben
an die Stürme auf der See
jeder Tag ein Kampf ums Leben
von Sansibar nach Santa Fé
Ich traf Pilger, ich traf Diebe
und wie ich die Sache seh
gibt’s zu viel Hass, zu wenig Liebe
von Sansibar nach Santa Fé
Hab manch schweren Sieg errungen
die Niederlagen kenn ich eh
ich hab gezockt, ich hab gesungen
von Sansibar nach Santa Fé
Das Fernweh, Liebste, regt sich leise
es ist traurig, aber wahr
ich geh schon morgen auf die Reise
von Sansibar nach Santa Fé

Musik und Text: Michael Roth

Die Segel gehisst
und die Liebste geküsst
wir fahren hinaus auf die See
Proviant an Bord
wir wollen jetzt fort
der Abschied tut allen weh
Doch bleibt es dabei
wir sind endlich frei
und weil wir im Kreise uns drehn
ist es jetzt an der Zeit
und wir sind bereit
auf die lange Reise zu gehn

Lasst uns leben
wir trotzen den Wellen, dem Wind
lasst uns leben
bevor unsre Zeit verrinnt
ziehn auch Stürme auf
geben wir nicht auf
weil wir Seefahrer sind

Die Tage, sie ziehn wie die Wolken dahin
langsam verlässt uns der Mut
das gelbe Gestirn
verbrennt Haut und Hirn
wir rösten in höllischer Glut
doch lasst das Geschrei
ist die Flaute vorbei
kommt Land in Sicht
raus aus dem Verlies und ins Paradies
das uns der Prophet verspricht

Lasst uns leben…

Das Boot ist leck
und der Steuermann weg
um uns Stille und Meer
der Mond scheint rot
und verlacht unsere Not
der Glaube hilft uns nicht mehr
wir kannten das Ziel
doch wir hatten zu viel
Hoffnung auf Freiheit und Brot
und so gehn wir unter
und geschieht kein Wunder
finden wir den nassen Tod

Lasst uns sterben
am Ende ist jeder allein
lasst uns sterben
schlaft ihr nur ruhig ein
doch wenn der Alptraum beginnt
und das Blut gerinnt
werdet ihr auch Seefahrer sein

Lasst uns sterben…

Traditional/Arr.: Stefan Hiss

The Diamond is a ship, my lads
for Greenland we are bound
and quay it is all garnished
with bonnie lassies round

The Captain gives the order
to sail the ocean wide
where the sun it never sets, my lads
nor darkness dims the sky

For it’s cheer up my lads
let your hearts never fail
for the bonnie ship the Daimond
goes a-hunting for the whale

Along the quay at Petershead
the lassies gather around
wi‘ their shawls all pulled around them
and the salt tears runnin‘ down

Don’t you weep, my bonnies lass
though you’ll be left behind
for the rose will grow on Greenland’s ice
before we change our mind

For it’s cheer up my lads…

Here’s a health to the resolution
likewise the Eliza Swan
three cheers for the Battler of Montrose
and the Daimond, ship of fame

We wear the trousers o‘ the white
the jackets o‘ the blue
when we get back to Peterhead
they’ll find that we’ve been true

For it’s cheer up my lads…

It will be bright both day and night
when the Greenland lads come hame
with the ship full up with oil, my lads
and  money to our name

We’ll make the cradles for to rock
and the blankets for to tear
and every lass in Petershead
sings „Hushabye, my dear“

Musik und Text: Stefan Hiss

Ein Seemann trinkt Rum und er liebt das Meer
er hat in jedem Hafen ’ne Braut
die See lieb ich noch und den Rum immer mehr
nur mit den Bräuten hab ich mirs vesaut
Annie in Boston hat Tiere gemocht
und sie bat mich, kein Fleisch mehr zu essen
sie gab sich mir hin und ich ihr mein Wort
beim Schnitzel hab ich sie vergessen

Das Leben ist hart und die Liebe vergeht
doch die christliche Seefahrt besteht

Lu in Shanghai konnte furchtbar schnell rennen
und die schwersten Gewichte heben
und Steine zermalmen mit bloßen Händen
ich floh aus Angst um mein Leben
Laura in Lima sprach lange Gebete
erst danach haben wir uns vereinigt
ich bin auf und davon, eh der Hahn dreimal krähte
und ich fühlte mich wie gesteinigt

Das Leben ist hart…

Bei Lisa in Hamburg bei Jeanne in Marseille
bei Olga, Maria, Elaine
blieb ich eine Nacht und sagte Ahoi
ich hab keine je wieder gesehn
Die Liebe im Hafen ist traurig und kurz
und für mich ist es damit vorbei
ich pfeif auf den Landgang und bleibe an Bord
und wink nur hinüber zum Kai

Das Leben ist hart…

Musik und Text: Hans-Eckhardt Wenzel

Die Taiga lag tief im Eismeer versunken
und alle Russen warn furchtbar betrunken
da nahm ein kleiner Sergeant
mich ziemlich fest bei der Hand
und was dann geschah, weiß ich nicht mehr

Früh spielte er mit versteinerter Miene
auf einer russischen Bassmandoline
da verging mir der Spaß und ich weinte mich nass
und was dann geschah, weiß ich nicht mehr

Ach als es damals so schneite
in der sibirischen Weite
aßen wir Brot und Speck
und suchten uns ein Versteck
denn in der Taiga gibts wenig Weiber
und das macht die Taiganer vernarrt
und für uns Weiber ist alles so hart

In diesen sibirischen Wäldern
mangelts meistens den Leuten an Geldern
und sie legen dich bloß einfach hin in ihr Moos
und was dann geschieht, weiß niemand mehr

Abends wollt der Sergeant mich noch füttern
und er sang was von russischen Müttern
und dann hört ich sie tief, wie die Mutter ihn rief
und was dann geschah, weiß ich nicht mehr

Ach als es damals so schneite…

Meine Unschuld ist mir durch das Lieben
in Sibierien geblieben
ich verlor auch im Sumpf meinen einzigen Strumpf
und was nun geschieht, weiß ich nicht mehr

Ach als es damals so schneite…

Musik und Text: Michael Roth

Vergangen ist die Zeit, als die Sommer endlos waren
vergangen ist die Zeit, als das Leben vor uns lag
jetzt bleibt sie nicht mehr stehn, nach all den vielen Jahren
rückt sie uns auf den Leib, Tag für Tag

Ab und zu vergess ich deine Liebe
ab und zu trinke ich zu viel
ab und zu vermisse ich meine Triebe
und ich singe ohne Gefühl

Vergoren ist der Wein, drum lass uns einen heben
wir sind doch nicht allein und weiter schlägt das Herz
ich grab ums Haus herum und pflanze neue Reben
und wenn die Freunde gehn, erdulde ich den Schmerz

Ab und zu spür ich deine Liebe
ab und zu bin ich nicht mehr kühl
ab und zu erwachen meine Triebe
und ich singe mit viel Gefühl

Vergoren ist der Wein…

Ab und zu spür ich deine Liebe…

Musik und Text: Dorindo Cardenàs

Guehee heey
Si no me quieres, no me engañes
Guehee heey
Si no me quieres, no me engañes

Acepto que no me quieras
pero no me hagas desaires
porque yo te he dicho negra
que a mi no me engaña nadie

Si no me quieresm, no me engañes
si no me quieres, no me engañes
no seas descarada
que yo a ti te quiero
si tu no me quieres
no seas descarada
no juegues conmigo
yo siempre te quise
yo por ti deliro
por que me mentiste
y siempre a mi lado
tenias de todo
me sacas el cuerpo
cosa que no entiendo
ahora vete lejos
Si vete bien lejos
se acaba el problema
yo puedo quererte
pero ya no aguanto
lo que hable la gente

Musik und Text: Lotar Olias, Aldo von Pinelli

Jimmy Brown, das war ein Seeman
und das Herz war ihm so schwer
doch es blieben ihm zwei Freunde
die Gitarre und das Meer

Jimmy wollt ein Mädchen lieben
doch ein anderer kam daher
und als Trost sind ihm geblieben
die Gitarre und das Meer

Juanita hieß das Mädchen
aus der großen weiten Welt
und so nennt er die Gitarre
die er in den Armen hält

Ob am Quay von Casablanca
ob am Cap von Salvador
singt er leis von Juanita
deren Liebe er verlor

Juanita hieß das Mädchen…

Jimmy wollt kein andres Mädchen
doch sein Leben war nie leer
denn es blieben ihm zwei Freunde
die Gitarre und das Meer

Kommt ihr Freunde lasst uns trinken
wascht euch gründlich, kämmt das Haar
zu den Dirnen, zum Geraufe
in der alten Hafenbar
liebt die Mädchen, liebt die Schläge
schnell vergeht im Rausch der Schmerz
heute werden wir noch sinken
morgen geht es himmelwärts

Kommt ihr Freunde lasst uns beten
denn die Hoffnung stirbt zuletzt
hat der Herrgott uns vergessen
weil die Sünde uns zersetzt
fallt vom Glauben ab, vom Stuhle
auf den Brettern liegt das Glück
gebt uns Zeit um aufzustehen
diese Nacht kommt nie zurück

Und die Freunde der Nacht
sind auf See erwacht
doch das Glück half keinem zurück